Aufwändige Sanierungsarbeiten
Die Schwankungen durch die Nutzung von Wind- und Sonnenenergie werden stetig größer. Eine Möglichkeit, diese fluktuierenden Stromerzeuger auszugleichen, ist der Einsatz von Pumpspeicherkraftwerken. Sie werden in diesem Zusammenhang immer wichtiger. Passend dazu arbeitet die ENERVIE-Tochtergesellschaft Mark-E derzeit gemeinsam mit den Stadtwerken Aachen an der Zukunftssicherung des Pumpspeicherkraftwerks in Finnentrop-Rönkhausen. Mit aufwändigen Sanierungsmaßnahmen stellen die Partner sicher, dass das Pumpspeicherkraftwerk mindestens in den kommenden 30 Jahren weiter saubere Energie nach Bedarf liefern kann.
Kraftwerk in den 1960er Jahren errichtet
Das Pumpspeicherwerk Rönkhausen im Sauerland ist eines von zwei Pumpspeicherkraftwerken in Nordrhein-Westfalen. Es wurde im Zeitraum 1965 bis 1968 errichtet und befindet sich seit 1969 im kommerziellen Betrieb. Das PSW verfügt über eine installierte Leistung von 140 Megawatt, aufgeteilt auf zwei Pumpturbinen mit einer Leistung von jeweils 70 Megawatt. Die derzeitige Speicherkapazität des Oberbeckens beläuft sich auf rund 690 Megawattstunden und kann binnen fünf Stunden befüllt oder geleert werden.
Das PSW verfügt über eine installierte Leistung von
Revision der Maschinensätze
Für den sicheren und wirtschaftlichen Weiterbetrieb war nach fast 50 Jahren Betrieb ein umfangreiches Maßnahmenpaket erforderlich. Hierzu gehört die Erneuerung der Abdichtung des Oberbeckens, das abgefräst und mit einer neuen Dichtung versehen wird. Gleichzeitig wird die Speicherkapazität um ca. 70.000 Kubikmeter durch Errichtung einer ca. 1,20 Meter hohen Wellenschutzwand sowie die Erhöhung der Überlaufschwelle am Unterbecken erweitert. Dies entspricht einer elektrischen Leistungssteigerung von 45 Megawattstunden. Hierdurch können Netzentgelte reduziert werden. Für die Durchführung einer großen Revision an beiden Maschinensätzen wurden bereits die Pumpturbinen und Kugelschieber komplett demontiert und zur Werksüberholung nach Süddeutschland transportiert. Die Arbeiten sollen im Oktober 2018 beendet werden. Im Anschluss erfolgen die Wieder-Inbetriebnahme und der Probebetrieb.
Eine Abdichtung und Erhöhung des Speichers um 70.000 Kubikmeter sollen das Kraftwerk auf die schwankende Stromerzeugung vorbereiten
„Das realisierte neue Beteiligungsmodell eröffnet für beide Partner langfristige energiewirtschaftliche Chancen und sichert zugleich für Mark-E Arbeitsplätze im Betrieb und auch im Energiehandel.”
Markus F. Schmidt, Chief Restructuring Officer ENERVIE
Energiewirtschaftliche Chancen
REMONDIS hält Anteile von 19,06 Prozent an ENERVIE. „Das realisierte neue Beteiligungsmodell eröffnet für beide Partner langfristige energiewirtschaftliche Chancen und sichert zugleich für Mark-E Arbeitsplätze im Betrieb und auch im Energiehandel“, so Markus F. Schmidt, ENERVIE, der die Verhandlungen für Mark-E leitete. So wird die maßgeschneiderte Energieerzeugung für die Energiewende gleichermaßen zu einer Erfolgsgeschichte für Umwelt, Wirtschaft und Arbeitsplätze.
V. r. n. l.: Markus F. Schmidt, CRO ENERVIE AG, Erik Höhne, Vorstandssprecher ENERVIE AG, Dr. Christian Becker, Vorstandsvorsitzender Stadtwerke Aachen AG (STAWAG), Wilfried Ullrich, kfm. Vorstand Stadtwerke Aachen AG (STAWAG), haben gemeinsam den langfristigen Weiterbetrieb des Pumpspeicherkraftwerks beschlossen
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